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Kirche schaut hin

Stellungnahme der Kirchenpflege St. Gallus zu den Missbrauchsfällen im kirchlichen Umfeld


Die erschreckenden Meldungen über die vielen Fälle, welche die Pilotstudie der Universität Zürich zum Missbrauch im kirchlichen Umfeld aufgedeckt hat, erschüttern uns – zu Recht.
Wir sind uns alle einig: Übergriffe, welche die Integrität eines Menschen verletzen, sind absolut tabu. Das gilt für Körperstrafen wie auch für jegliche sexuellen Verfehlungen. – Wir wollen den Menschen helfen, nicht schaden!
Dass gerade in Zeiten der vielen Kriegswirren das Ansehen der römisch-katholischen Kirche an Glanz verliert, ist doppelt schwer zu (er)tragen: Für die Gläubigen, als auch für die Zweifelnden. In Zeiten, in denen wir besonders auf Halt angewiesen sind und die Kirche ein Ort der Zuflucht sein soll und muss, wissen einige nicht mehr, wo sie diesen finden.
Die katholische Kirche ist endlich gewillt, sich der Vergangenheit zu stellen und bezieht damit deutlich Stellung: Sie will Übergriffe jeglicher Art nicht länger totschweigen, sondern Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen und Vorkehrungen treffen, damit niemand mehr Opfer eines Missbrauchs wird. Die Vertretenden der katholischen Kirchen erbringen derzeit den Beweis, dass sie es ernst meinen, und dass sie sich für den Schutz der ihr anvertrauten, Menschen einsetzen. Es wird Zeit brauchen, bis die Zweifelnden das Vertrauen in die Kirche wiederfinden und es braucht viele Menschen, die weiterhin am Wertvollen unseres Glaubens festhalten und dafür ein- und hinstehen. Diese Gläubigen sind derzeit zu Unrecht in den Hintergrund geraten, obschon sie tagaus, tagein viel Wertvolles leisten. Sie setzen Zeichen und beweisen, dass sie sich für den Schutz und die Unterstützung anderer Gläubigen einsetzen und täglich wertwolle Arbeit leisten. Sie sollen sich für ihren Glauben nicht schämen müssen.
Die katholische Kirche hat zu lange gewartet, um den Anstoss für diese längst fälligen Untersuchungen zu geben. Es braucht nun all unsere Aufmerksamkeit, dass solches nie wieder geschehen kann, dass Hinweise und Kritik ernst genommen werden und bei Verfehlungen umgehend gehandelt wird. Der Schutz der Menschen hat oberste Priorität. Es bleibt zu hoffen, dass die Lösung der Probleme im Handeln liegt und nicht im Aussitzen und erneutem Stillschweigen.
Die Kirche – wir alle – wollen helfen und Gutes tun. Treten wir ans Licht und zeigen: Der Glaube, das sind wir! Wir glauben und wissen, dass sich die katholische Kirche für das Wohl der Menschen einsetzt. Es wäre schrecklich, wenn diese wertvolle Arbeit vergessen ginge und die Menschen eine wichtige Stütze verlieren würden.
Helfen auch Sie mit, die wertvollen und schönen Seiten des Glaubens wieder sichtbar zu machen!


Wir freuen uns auf Ihren Kirchbesuch und die Gespräche mit Ihnen – nach der Messe, auf dem Kirchplatz oder auch an einem unserer vielen Anlässe.


Die Kirchenpflege St. Gallus

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